Aktiv gegen Missbruach - Landeskirche sucht Gespräche mit betroffenen Personen

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Mitglieder des Landeskirchenrats laden Menschen, denen im Raum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern sexualisierte Gewalt zugefügt wurde, zu einem Gespräch ein.

Ziel sei es, so Landesbischof Bedford-Strohm, „jedem und jeder Betroffenen zuzuhören und über die Erfahrungen und Erwartungen von Betroffenen ins Gespräch zu kommen. Nur so können dann auch Prävention und Aufarbeitung in der bayerischen Landeskirche konsequent weiter verbessert werden“. Ein erster Gesprächstermin findet am Donnerstag, den 17. März 2022 in München statt. Weitere Informationen erhalten interessierte Betroffene per Telefon: +49 89 5595 676 oder E-Mail

Die ELKB verurteilt sexualisierte Gewalt aufs schärfste und sieht sich in der Verantwortung, Unrecht sorgfältig aufzuarbeiten, Betroffene zu unterstützen und Kirche und Diakonie zu sicheren Orten zu machen.

Christlicher Glaube und sexualisierte Gewalt sind unvereinbar

Sexualisierte Gewalt – sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, sexuelle Belästigung und Grenzüberschreitungen kommen vor – leider auch in der Kirche. Mit dem christlichen Glauben ist das unvereinbar. Es widerspricht all dem, wofür wir als Kirche stehen. Nach christlichem Verständnis besitzt jeder Mensch die gleiche Würde, egal welches Geschlecht, welches Alter, welche Hautfarbe oder welch körperliche oder psychische Verfassung er hat. Menschen im Glauben und Leben zu stärken, Gemeinschaft und Vertrauen zu ermöglichen, das ist unser Ziel. Sexuelle Belästigung, Grenzverletzungen oder sexualisierte Gewalt sind dagegen entwürdigend. Sie sind Ausdruck von Selbstüberhöhung und Machtmissbrauch – sie verursachen Angst, Leid und Zerstörung.

 

Wir verurteilen sexualisierte Gewalt aufs schärfste

Es beschämt uns, dass Menschen, die Gemeinschaft, Trost oder Orientierung bei uns gesucht haben, stattdessen ausgenutzt und erniedrigt wurden und sexualisierte Gewalt erfahren haben. Betroffene kämpfen mit den Folgen häufig ein Leben lang. Betroffene im kirchlichen Kontext haben durch ihre Erfahrung oft auch den Zugang zum Glauben als Kraftquelle verloren. Deshalb verurteilen wir sexualisierte Gewalt aufs schärfste.

 

Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein

Wir können Vergangenes nicht ungeschehen oder einfach wiedergutmachen. Aber wir können und wollen aktiv Vergangenes aufarbeiten, Betroffene unterstützen und mit ihnen nach neuen gemeinsamen Wegen suchen. Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein. Schutz vor sexualisierter Gewalt geht uns alle an. Denn jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben in Würde und Achtung der körperlichen und geistlichen Selbstbestimmung. Dafür stehen wir als Kirche und dafür setzen wir uns aktiv ein.

 

weitere Informationen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt, sowie Hilfe und Ansprechpartner finden Sie unter: aktiv-gegen-missbrauch.bayern-evangelisch.de