Jahreslosung 2024

Ich bin von Gott gesehen in dieser Welt, selbst dann, wenn ich mich unbeobachtet fühle. Ich bin von Gott gesehen in meiner Verzweiflung und in meiner Freude. Ich bin von Gott gesehen – auch im vergangenen Jahr? JA!

 

Das vergangene Jahr hat für einen jeden von uns neue Herausforderungen bereit gehalten. Was war ihre Herausforderung, in denen Sie sich allein gelassen und nicht gesehen oder gehört fühlten? Für mich waren es die Entscheidungen, die vor mir standen. Sollen wir die neuen Gemeinderäume nun mieten oder nach einer anderen Lösung suchen? Bleiben meine Frau und ich in Schwebheim? Ist der Beruf des Pfarrers meine Berufung, oder sind meine Wünsche nur Wünsche geblieben?

 

Viele dieser Fragen konnte und wollte ich nicht allein entscheiden. Da brauchte ich Rat und jemanden der mit mir darauf schaut und ja auch jemanden, der auf mich dabei schaut. Die Jahreslosung 2023 war in diesem Entscheidungsreichen Jahr für mich ein Stütze. Egal welche Entscheidungen ich treffe, Gott sieht meine Zerrissenheit, mein Hadern, mein Hoffen, mein Suchen und Finden. Ja, du bist ein Gott, der mich sieht.

Meine Entscheidungen habe ich getroffen, wohin sie meine Familie und mich führen, das wird sich zeigen – aber in allem, was passieren wird, darf ich mich von Gott gesehen fühlen. Ich verliere mein Ansehen bei Gott nicht.

 

Und nun im neuen Jahr? Da wird Gott mich weiter ansehen. Und mit der Jahreslosung für das Jahr 2024 erinnert er mich an meinen Wunsch: Alles im Licht der Liebe zu sehen und zu entscheiden.

 

In Liebe zu entscheiden ist aber nicht immer leicht. Liebe kann auch weh tun, weil ich mich von Gewohnheiten lösen muss. Liebe heißt auch die unangenehmen Worte ehrlich miteinander zu teilen. Es ist ein schwerer Auftrag den Gott durch Paulus an mich und uns richtet: Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.

 

Was das bedeutet, das zeigt uns das Weihnachtsfest. Alles, was du, Gott, tust geschieht in der Liebe. Du selbst wirst Mensch wie wir, um uns diese Botschaft und diesen Auftrag vorzuleben. In der Liebe Freundschaften finden, Beziehung haben, einander sehen, selbst dann, wenn wir uns verstecken. Zu leiden, weil die Botschaft nicht gehört oder umso schneller vergessen wird. Heute noch ein Hosianna und Halleluja morgen ein Kreuzige ihn und übermorgen will niemand mehr etwas von dieser Botschaft wissen. In Liebe aber kommst du jedes Jahr aufs Neue zu uns. Du ermahnst uns immer wieder, uns an deiner Botschaft zu orientieren. Wege zu gehen, auch wenn sie nicht leicht sind. Aber wenn wir diese Wege in Liebe gehen, dann trägt diese Liebesgemeinschaft. Alles, was wir tun, wollen wir in Liebe geschehen lassen.

 

Eine gesegnete Weihnachtszeit, einen guten Beschluss und ein liebestatenvolles Jahr wünscht ihr Pfarrer Tobias Wölfel.